Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. besucht die Bäckerei Herzog

Unternehmensbesuch mit interaktiver Führung durch die Backstube

Wie sieht eigentlich die Backstube einer großen Bäckerei von Innen aus? Ist das noch ein Handwerksbetrieb oder schon eher eine industrielle Produktionsstätte?

Rund 30 Mitglieder des Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. konnten sich davon am 28.11.2019 ein eigenes Bild machen. Gemeinsam mit ihrem ersten Vorsitzenden Patrick Bosch besuchten sie die Bäckerei Herzog im Gewerbepark in Muhr auf Einladung vom Geschäftsführer der Bäckerei Herzog und Beirat im Stadtmarketingverein Alexander Herzog. Schnell wurde klar: Die Bäckerei Herzog ist Handwerk durch und durch.

Das Formen einer Breze erfordert einiges an Konzentration und Geschick. Den Stadtmarketingmitgliedern machte es jedenfalls sichtlich Spaß. Foto: Stadtmarketing Gunzenhausen e.V.

Zunächst gab Alexander Herzog einen interessanten Einblick in die Geschichte und Philosophie des Unternehmens. Dass es sich hierbei um ein Familienunternehmen handelt, wurde in den ersten Sätzen schon deutlich. Schon in der fünften Generation gibt es die Bäckerei Herzog, ihre Wurzeln lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Seit den 1980er Jahren gibt es das Café in Absberg. In den letzten Jahren wuchs das Unternehmen stark – auf heute rund 120 Mitarbeiter an sechs Standorten. Das Hauptgeschäft befindet sich mit dem Café und der Backstube seit September 2012 im Gewerbepark Muhr am See, direkt an der B13. Doch auch wenn damit eine große Modernisierung einherging, ist der Familie Herzog Tradition sehr wichtig, also ein respektvolles und offene Zusammenarbeit mit den Partnern und Mitarbeitern. Die Wertschätzung der Mitarbeiter und deren Zufriedenheit ist für Alexander Herzog besonders wichtig. Deshalb gibt es auch seit Anfang November neue Öffnungszeiten, die die Mitarbeiter entlasten sollen. Am Sonntag hat beispielsweise das Hauptgeschäft in Muhr nur noch bis 11 Uhr geöffnet, und zwar nur für Bäckerei- nicht für den Cafébetrieb. Herzog sieht darin ein „Umdenken, dass in der Gesellschaft nötig ist“.

Bei der Backstubenführung staunte manch einer dann nicht schlecht über die technischen Möglichkeiten, die einen klassischen Handwerksbetrieb unterstützen können. Der digitale Kommissionierungsbereich beispielsweise begeisterte die Stadtmarketingmitglieder. Die dort auszuliefernden Mengen, zu denen freilich die Ware aus dem Verkauf des Hauptgeschäfts noch dazukommt, überraschten. „In die Tonne kommt aber bei uns nichts“, stellte Herzog auf die Nachfrage klar, was mit übriggebliebenen Backwaren passiere. Ihm sei ein nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen sehr wichtig. Die Bäckerei Herzog bezieht deshalb seine Rohstoffe soweit möglich regional. Die übriggebliebenen Backwaren gehen an die Speiß in Gunzenhausen, die Tafel in Weißenburg und an Landwirte.

Die Versuche, die Kunst der Brezenschlingens zu erlernen, sahen zwar nicht alle gleichgut aus, schmeckten aber dennoch den Mitgliedern des Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. ausgezeichnet. Foto: Stadtmarketing Gunzenhausen e.V.

Im Verlauf der Betriebsbesichtigung erhielten die Mitglieder des Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. die Möglichkeit, ihr hauswirtschaftliches Können unter Beweis zu stellen. Alexander Herzog stach mit seinen Gästen Zimtsterne aus und führte in die für viele handwerklich doch recht anspruchsvolle Kunst des Brezenformens ein. Im Anschluss wurden die selbstgemachten Backwerke gemeinsam mit anderen Köstlichkeiten aus der Backstube gemeinsam bei vielen guten Gesprächen der Teilnehmer untereinander verzehrt. Echtes Bäckerhandwerk schmeckt eben.

(v.l.n.r.) 3. Vorsitzender Thomas Fischer, Beirat Hans-Georg Degenhart, Geschäftsführer Bäckerei Herzog Alexander Herzog, 1. Vorsitzender Patrick Bosch und Beirat Marco Stenglein präsentieren stolz ihre selbstgebackene Riesenbreze. Foto: Klaus Heger

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